Ein Mann kniet vor einem "Online Marketing" Schriftzug
21. Januar 2020 | Simone Balser | Online-Marketing

Die 9 größten Fehler im Online-Marketing und wie Sie sie vermeiden

Wer heute als Gewerbetreibender keinen Online-Shop oder eine Website hat, verschenkt enormes Potenzial! Werbung und Marketing im Internet sowie der Verkauf über Online-Shops boomt nach wie vor. Für die meisten Unternehmen ist die Online-Präsenz mittlerweile ein fester Bestandteil des klassischen Marketings. Aber einfach eine Seite oder einen Shop zu erstellen, reicht bei weitem nicht aus, um Erfolge zu erzielen. Was sind die häufigsten Fehler beim Online-Marketing und SEO? #knowmates hat 9 typische Fehler zusammengestellt.

  1. Ein fehlendes Konzept & keine definierte Zielgruppe
  2. Keine richtige Struktur bei der Websiteerstellung
  3. Jeden Kundenwunsch umsetzen
  4. Keine (regelmäßige) Nutzung von Social Media
  5. SEO-Fehler
  6. Keine regelmäßigen Updates
  7. Keine Auswertung der Ziele
  8. Gekauften Backlinks vertrauen
  9. Zu geringe Ladegeschwindigkeit

Fehler 1: Ein fehlendes Konzept & keine definierte Zielgruppe

Einfach mal so drauf los basteln, eine Website erstellen und ein paar Produkte hochladen. Dass das bei weitem nicht ausreicht, sollte jedem klar sein. Sie werfen ja auch nicht ziellos Lebensmittel in einen Kochtopf und hoffen auf eine schmackhafte Mahlzeit. Ein Rezept, ein Konzept muss her.

Starten Sie mit einer Bestandsaufnahme und einer Markt- & Konkurrenzanalyse. Sehen Sie sich an, was andere gut und schlecht machen und erstellen Sie Ihr eigenes Konzept. Wichtig ist eine Keyword-Analyse, auf die Sie bei der Erstellung oder Überarbeitung Ihrer Website zurückgreifen können. Checken Sie Ihre direkten Wettbewerber und notieren Sie sich die Sachen, die Sie bei den Konkurrenten gut und schlecht umgesetzt finden. Eine professionelle Marktanalyse übernehmen wir, bei Bedarf, für Sie.

Fragen Sie sich, wen Ihre Seite oder der Shop erreichen soll. Wer kauft Ihr Produkt/Ihre Dienstleistung? Und sagen Sie jetzt nicht: „Wir haben für jeden etwas.“ JEDER ist keine Zielgruppe, es ist keine Strategie, die man bedienen kann. Zu allgemeine Werbung spricht keinen direkt an, die breite Masse erreicht keine kritische Masse an potenziellen Kunden.

Besser ist es, eine spezielle Gruppe an Kunden persönlich anzusprechen. Dafür müssen Sie die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppe analysieren. Am einfachsten geht das mit sogenannten Personas. Personas sind stilisierte und hypothetische Typen von Menschen, mit sozialem Background und Hobbys. Selbst Schulkinder können sich mit einer Persona Wege und Ideen überlegen, wie Sie etwas an diese Person verkaufen können.

Sie haben zum Beispiel einen Gardinenshop. Sie stellen sich Ihre idealen Kunden vor. Wir nennen unsere fiktive Kundin 1 Gudrun. Gudrun ist 56 Jahre alt, Hausfrau und lebt mit ihrem Mann in einem Einfamilienhaus in der Vorstadt. Sie kocht und bäckt gerne, geht mit ihren Freundinnen walken, schaut Rosamunde-Pilcher-Filme und steht auf klassische Einrichtung mit Spitzengardinen und vielen Blumen. Wenn Sie sich jetzt Gudrun vorstellen, während Sie Ihren Shop konzipieren und betexten, dann fällt es Ihnen leichter, Ihren Schreib- und Design-Stil auf Ihre Zielgruppen auszurichten. Entwickeln Sie mindestens drei verschiedene Personas, die Ihre Produkte kaufen und formulieren Sie für diese.

Überlegen Sie sich vorher Ihre Themen und sinnige Kanäle fürs Marketing. Brauchen Sie eher Newsletter, LinkedIn, Twitter oder Instagram? Ordnen Sie diese den Zielgruppen zu: Welche meiner Zielgruppen nutzt diese Kanäle eigentlich?

Fehler 2: Keine richtige Struktur bei der Websiteerstellung

Bei der Erstellung der Website ist die Struktur und die Benutzerfreundlichkeit der Seite überaus wichtig. Niemand kauft ein Produkt, das er nicht findet. Die Verzeichnisstruktur, mit Überkategorien, Unterkategorien und schließlich den Produkten, sollten Sie möglichst übersichtlich gestalten. Ein durchdachter Ansatz und die Optimierung der internen Linkstruktur führen ganz einfach zu einem verbesserten Shoppingerlebnis. Von der Startseite und allen anderen Seiten des Shops sollten die Kunden mit einem Klick auf die nächste oder vorherige Seite und mit drei Klicks zum Produkt kommen.

Natürlich ist das Design ausschlaggebend für einen guten Online-Shop. Auf wie vielen Shops kaufen Sie schon gar nicht ein, weil die Oberfläche nach 90er-Jahren-Design aussieht und nicht vertrauenswürdig wirkt? Bei der Website gilt es daher, moderne und nutzerfreundliche Designs in Kombination mit einer sinnvollen Suchmaschinenoptimierung einzusetzen. Für ein gutes Layout empfehlen sich die aktuellsten Versionen von Shop-Systemen. Die neusten Trends aus der Marketing-Branche verpassen Sie dadurch seltener und Ihr Website-Design ist up-to-date. Stöbern Sie durch andere Shops und lassen Sie sich inspirieren. Es gibt immer wieder neue Themes, unter denen Sie sicher fündig werden.

Fehler 3: Jeden Kundenwunsch umsetzen

Eine personell gut aufgestellte Agentur oder ein erfahrener Webdesigner ist einem Geschäftsführer eines Einzelhandels im Wissen zum Online-Marketing generell überlegen. Trotzdem ist der Kunde König und er möchte manchmal Dinge umgesetzt haben, die kontraproduktiv für das Ranking und die Conversion sind. Eine gute Agentur setzt klare Grenzen beim Website-Look, bei den Inhalten und Texten. Auch die Seiten und Unterseiten, Produktkategorien und Verzeichnisstrukturen wünschen sich manche Kunden so, wie sie es gewohnt sind und ihrem althergebrachten Warensystem entspricht. Doch eine neue Sortierung bringt oftmals sinnigere Kategorisierungen und eine benutzerfreundlichere Oberfläche. Viele Kundenwünsche können deswegen nicht umgesetzt werden.

Qualifizierte Agenturen oder Shop-Manager liefern dem Kunden Kennzahlen, wie Marketingosten vs. Umsatz, die ihm das nötige Vertrauen schenken.

Fehler 4: Keine (regelmäßige) Nutzung von Social Media

Facebook, Instagram, Twitter, LinkedIn und Pinterest sind heute quasi ein Muss, um die Aufmerksamkeit der User zu bekommen und vor allem, um die Kunden an der Stange zu halten. Hier müssen Sie eine Strategie und ein Ziel setzen, mit Zielgruppenanalyse und Redaktionsplan. Am Anfang können Sie bezahlte Werbung auf den ausgewählten Kanälen schalten, um die Likes und Follower zu erhöhen. Wichtig sind regelmäßige Posts, damit die Community ein aktives Social Media Profil sieht.

Fehlende Seiten auf den Social-Media-Kanälen sind schlecht für die Auffindung Ihres Unternehmens. Sucht ein User Ihre Firma zum Beispiel bei Facebook und landet auf keiner professionellen Seite mit aktuellem Content, schreckt ihn das womöglich ab. Außerdem kreieren Sie über die Kanäle Authentizität und Nähe zum Kunden. Wenn Sie regelmäßig spannende Inhalte, wie einen Blog-Artikel, posten, weckt das beim Kunden Kaufinteresse und bindet Stammkunden.

Eine Person schreibt auf ihrem Smartphone mit eingeblendeten Social Signals

Quelle: Shutterstock/sondem

Wichtig ist eine Sprache auf Augenhöhe der Kunden. Benutzen Sie bitte keine Werbesprache wie „Unser Produkt ist das Beste, weil…“. Das funktioniert im Internet nicht. Geben Sie lieber etwas von sich selbst und Ihrer Persönlichkeit preis. Stellen Sie sich und Ihre Mitarbeiter vor und laden Sie Themen emotional auf, um das Interesse der Kunden zu wecken.

Soziale Netzwerke sind ein optimales Werkzeug, um mehr Nutzer auf die eigene Onlinepräsenz aufmerksam zu machen. Verzahnen Sie die Seiten mit gut sichtbaren Links aufeinander, sodass keine Seite oder soziales Netzwerk übersehen und vergessen werden kann.

Fehler 5: SEO-Fehler

Die häufigsten Fehler im Online Marketing sind immer noch SEO-Fehler. Da dies ein ganz eigenes Kapitel des Online-Marketings darstellt, hier eine kurze Übersicht der häufigsten Fehler:

  • schlechte oder fehlende Meta Descriptions (zu lang & nicht Keyword-optimiert)
  • schlechte oder fehlende Titles (dazu unpassende oder zu lange Keywords)
  • Duplicate Content (gleicher Inhalt auf verschiedenen Websites)
  • Keywords nicht nach neusten Analysen eingesetzt
  • falsche oder schlecht recherchierte Keywords
  • keine Alt-Tags bei Bildern
  • Fehler in der Überschriftenhierarchie
  • Thin Content (kein relevanter Inhalt oder Mehrwert)
  • schlechte Produkt- und Kategorietexte
  • kein SEO-optimierter Startseitentext
  • Fehler bei der Verlinkungsstruktur
  • Indexieren/Nicht-Indexieren der falschen Seiten

SEO- und Content-Fehler sind vermeidbar, wenn Sie Ihre Website von Anfang an mit Strategie und Professionalität erstellen.

Fehler 6: Keine regelmäßigen Updates

Einmal eine Website oder einen Online-Shop erstellt und dann bequem im Sessel zurücklehnen? Leider nein. Die Welt des Internets ändert sich ständig. Die Algorithmen, die Ihre Seite auf der ersten Suchergebnisseite bei Google anzeigen, werden ständig aktualisiert. Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als Sie bei Google einen Suchbegriff eingegeben haben und als Erstes eine Seite angezeigt wurde, die einfach nur alle möglichen Suchwörter aufgelistet hat und keinen wirklichen Inhalt hatte? Diese Zeiten sind zum Glück vorbei, denn Google will seinen Nutzern wirklich gute, inhaltsstarke Seiten auflisten. Dazu passt der Konzern die Such-Algorithmen ständig an. Und folgerichtig müssen Sie auch Ihre Seite laufend anpassen.

Zum Beispiel ranken schon lange Seiten besser, die für mobile Endgeräte optimiert sind. Das gilt auch, wenn Sie die Seiten vom PC oder Laptop aufrufen. Die Konkurrenz schläft bekanntlich nie und wenn Sie heute noch auf Platz 1 ranken, kann morgen schon Ihr härtester Mitbewerber dort stehen. Eine Onlinepräsenz ist also ein laufendes Projekt, bei dem Sie nicht nachlassen sollten.

Fehler 7: Keine Auswertung der Ziele

Ein häufiger Fehler ist die fehlende Auswertung der Ziele. Die Verkäufe sind gestiegen und die Besucherzahlen auch? Glückwunsch! Aber wie sieht das in Relation zu Ihren Ausgaben für das Online-Marketing aus? Wie viele potenzielle Kunden brechen den Kauf in letzter Sekunde ab? Woran könnte das liegen? Bieten Sie genügend verschiedene Bezahlmethoden für die Kunden an? Oder hat Ihre Seite sehr viel Traffic und hohe Followerzahlen auf den Social-Media-Plattformen, aber es kauft niemand ein?

Eine statistische Auswertung in einem regelmäßigen Rhythmus liefert Ihnen nicht nur konkrete Zahlen über Umsatz und Gewinne, sondern auch über wirksame und unwirksame Marketing-Strategien. Eine Strategie, die in einer Branche gut funktioniert, schlägt bei Ihnen eventuell fehl. Ohne Auswertung der Zahlen werfen Sie vielleicht Ihr Geld an den falschen Orten zum Fenster raus. Es gibt sehr viele Analysemöglichkeiten, mit denen Sie Ihre Seite ständig verbessern und updaten können.

Fehler 8:  Gekauften Backlinks vertrauen

Eine beliebte Strategie, um das Ranking zu erhöhen, sind sogenannte Backlinks. Backlinks sind Links von einer fremden Seite, die auf Ihre Seite verweisen. Das heißt eine Art Empfehlung. Durch viele gute und organische Backlinks wird eine Seite mit besseren Rankings belohnt. „Gute“ Backlinks sind von inhaltlich passenden und relevanten Seiten. Das ist z.B. der Fall, wenn ein Schuhhersteller auf Ihren Online-Sneakershop verlinkt. Einfach zu bekommen sind solche Links, wenn Sie Seiten Ihrer Lieferanten, Geschäftsfreunden oder Kunden in Ihren Blogartikeln erwähnen. Fragen Sie nach, oft belohnt der Erwähnte dies mit einem Dankeschön und verlinkt Sie auf seiner Website.

Backlinks können auch über Agenturen eingekauft werden. Dies geht schneller, als organische Backlinks zu generieren. Leider ist der Kauf mit großem Risiko verbunden, denn nicht immer sind die Backlinks seriös und relevant. „Schlechte“ oder „unsaubere“ Backlinks verweisen von reinen Linkbuilder-Seiten oder Seiten ohne Inhalt auf Ihre Seite. Generell missfallen Google gekaufte Links und die Suchmaschine gibt zu verstehen, dass sie nur organisch erlangte Backlinks gut bewertet. Wir raten generell vom Linkkauf ab.

Fehler 9: Zu geringe Ladegeschwindigkeit

Ein Punkt, den viele übersehen, neben all dem SEO, Content und anderen Tipps, ist die Ladegeschwindigkeit. Eine Seite, die schnell lädt und dem Kunden sofort alles anzeigt, ist nicht nur ein Fest für die Kunden, auch Google mag Speed. Heutzutage hat kein Kunde mehr Lust, lange auf das Laden einer Website zu warten. Um einen schnellen Pagespeed aufzuweisen, muss der Content einer Website auf Geschwindigkeit optimiert sein.

Lange Ladezeiten bedeuten, dass Sie Kunden verlieren und diese bei einem schnelleren Konkurrenten landen. Dazu kommt noch, dass Google keine guten Rankings für Seiten vergibt, die lange laden. Dabei ist die Ladegeschwindigkeit sehr einfach zu optimieren. Mit den Tools von Google, wie PageSpeed Insights oder Think with Google können Sie die Seitengeschwindigkeit überprüfen und bekommen mögliche Verbesserungen angezeigt. Hauptgrund für Langsamkeit sind meist zu große oder zu viele Bilder auf den Seiten. Die Verkleinerung der Dateigrößen mit Hilfe eines Compressors, wie Tinypng oder Squoosh schafft es, eine möglichst gute Qualität und gleichzeitig eine geringe Datengrößen zu generieren. Ebenso können CSS- oder Javascript-Inhalte komprimiert werden, um einen besseren Pagespeed zu erhalten.

Fazit: Bei der Erstellung und dem Betreiben eines Online-Shops können Sie viel falsch machen. Diese Fehler passieren schnell und oft unbeabsichtigt und haben große Auswirkungen auf Ihre Conversion und Sichtbarkeit. Doch mit einer richtigen Strategie und einem Konzept mit Hand und Fuß, lassen sich diese Fehler schnell vermeiden. Wenn Sie unsere Tipps berücksichtigen, haben Sie schon viel gewonnen. Wenn Sie Fragen haben oder Anpassungen an Ihrem Online-Shop oder Ihrer Website anstehen, übernehmen wir, die knowmates GmbH, gerne den Auftrag.

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Quelle Vorschaubild: Shutterstock/Rawpixel.com

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